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Klaras Lebenswelten - Die Geschichte vom hebephilen Monster in der Familie - 5. Kapitel - Das hebephile Monster baut sich seine vertrauensvolle Familienbeziehun

Die Geschichte vom hebephilen Monster in der Familie

5. Kapitel - Das hebephile Monster baut sich seine vertrauensvolle Familienbeziehung auf

Es war der liebe, nette und vertrauenswürdige Onkel, der unsere Tochter und nun eine Enkeltochter hebephil missbraucht hat. 

Als ich in die Familie kam, konnte ich nichts erkennen, dass auf ein pädophiles Verhalten dieses Mannes schließen lies. Nach Außen war die Welt völlig in Ordnung. Ich konnte ihn oft in der Familie erleben, hatte gute Gespräche mit ihm, er hielt Augenkontakt stand, ich war so manches Mal erstaunt über seine Geschenke. Naja, nichts außergewöhnliches, dachte ich. Ein Mann ohne Frau und Kinder, mit viel Geld, er mag Kinder und beschenkt sie eben mit Dingen, die sich die Eltern nicht leisten können. Pädophil war nicht in meinen Wahrnehmungen. 

Nein, ich wäre nie darauf gekommen, dass er ein Sexualstraftäter ist und Kinder missbraucht. Selbst heute, im Rückblick gibt es für mich keine Anzeichen. Das Monster hat ganze Arbeit geleistet und sein Tun geschickt und sicher versteckt. Die Frage nach dem Warum, Warum ist es mir nicht aufgefallen?, stellt sich nicht. Sie ist nicht zu beantworten. Die "heile" Welt war so wunderschön und vertrauensvoll in der ganzen breite der Familie abgesichert, dass selbst ein Hellseher seine Schwierigkeiten gehabt hätte, dem Monster auf die Schliche zu kommen, ihm die Maske zu entreißen.

Der liebe Onkel unser Monster 

Es war der tolle Onkel, der "Westverwandtschaft", hatte Haus, Firma und war finanziell sehr gut ausgestattet. Ein Mann, mit wachem Verstand, guten Lebensgrundsätzen, freundlich und offen, gebildet. Alle Kinder und Erwachsenen hatten zu ihm ein sehr gutes Verhältnis. Er machte gemeinsam mit der Familie Urlaub, verbrachte Tage und Wochen in der Familie, machte tolle Geschenke, half bei finanziellen Engpässen schon mal aus, beteiligte sich tatkräftig am Hausbau, spielte und lachte mit der Familie, teilte Sorgen und Nöte. 

 

Übernahm auch mal ein Wochenende die Elternvertretung. Kam in den Ferien, wenn die Kita geschlossen war und übernahm die Aufsicht, damit die Eltern arbeiten konnten. Er ermöglichte auch Urlaub, in dem er den Löwenanteil bezahlte, fuhr mit in Urlaub und gewährte den Eltern Auszeiten - "Kinderlose Zeit" für ein paar Stunden.

Er hatte es leicht auf Grund des engen Vertrauensverhältnisses und war feinsinnig genug, um zu erkennen wo Hilfe gebraucht wurde und was er tun konnte, um die Eltern der Enkelkinder zu entlasten. Er passte genau auf, welche Wünsche und Vorlieben die (alle) Kinder hatten, machte dem entsprechende Geschenke und verwöhnte diese. Er achtete darauf, dass alle Kinder seine Gaben und seine Aufmerksamkeit bekamen. Kein Unterschied zwischen den Kindern, an denen er sich verging sowie der Schwester, den Brüdern. Kein Kind fühlte sich von ihm weniger angenommen und geliebt. Er war für die Mädchen wie die Jungen ein sehr guter Freund. 

 

Beide Familien, damals wie heute, waren dankbar für die, ihnen angedachte Unterstützung und Hilfe. So, wie in anderen Familien auch, schlief er in einem der Kinderzimmer. Da wo es der Platz hergab. Das machte auch über Jahre keinerlei Probleme. Er verhielt sich zu allen Kindern und Eltern ohne jedwede auffällige Verhaltensweisen oder Denkweisen. Keine offensichtlichen Übergriffe oder verstärkte Streicheleien oder erhöhter Körperkontakt. Ein ganz natürlich und übliches Verhalten eines Onkels/Cousins/Familienfreundes über viele Jahre hinweg. Er machte sich mit seinen handwerklichen Fähigkeiten und als Familienhelfer (Wunsch-Erfüller) unentbehrlich, so dass ein Verdacht nicht in Frage kommen konnte oder unwahrscheinlich erschien.

Er baute sich zunächst, wie typisch für Pädophile/Hebephile, eine vertrauenswürdige nicht-sexuelle Beziehung auf. Und die war perfekt, nicht zu durchschauen!

 

Wenn es Nacht war ...

Der erste sexuelle Missbrauch erfolgte vor ca. 25 Jahren, an der jüngsten Tochter meines Mannes, die damals ca. 12 Jahre alt war. Nur sie, auch wenn es noch eine Schwester gab, machte diese furchtbare Erfahrung. Immer wenn der Onkel zu Besuch war, schlief er im Zimmer der jüngsten Tochter. Die ganzen Jahre, von frühester Kindheit an.

Erst in der sehr frühen Pubertät begann sein übergriffiges pädophiles/hebephiles Tun. Tagsüber spielte und lachte er mit den Eltern, Bruder und Schwester. Nichts, überhaupt nichts, lies auf sein wahres Gesicht schließen oder sein "besonderes" Interesse an einem Kind erkennen.. Nachts, wenn alle schliefen, hinter der geschlossenen Tür, vergriff er sich am Körper der jüngsten Tochter. Er streichelte und küsste sie. Sie wurde davon wach. Ihr Körper erstarrte, sie wusste nicht was da gerade geschah und warum es ihr passierte. Da war der liebe Onkel, aber was er da gerade tat, das war nicht schön, das wollte sie nicht, das war schrecklich. Er fasste sie an Stellen an, die man nicht berührt und machte Dinge, die sie eklig fand.

Was sollte sie tun? Was konnte sie tun? Warum machte ihr lieber Onkel so etwas? Sie konnte sich das Verhalten des Onkels weder erklären, noch sich dagegen wehren. 

 

Der Onkel soll nicht mehr bei mir schlafen

Die jüngste Tochter versuchte damals dem Treiben ein Ende zu setzen, mit ihrer Bitte: "der Onkel soll nicht mehr bei mir schlafen". Doch ihre Bitte wurde von niemandem erst genommen. Als Teenager-Laune abgetan. Niemand ahnte, dass hinter diesem, dahin geworfenen, Satz ein wirklich triftiger Grund stand. Die jüngste Tochter war in der Pubertät, ein sehr lebendiges und forderndes (verwöhntes) Kind, dass hin und wieder, auch mal über die Stränge schlug. Niemand kam auf den Gedanken, dass da irgendwas nicht stimmte, dass im Kinderzimmer furchtbare Dinge geschahen.

Es stellte auch niemand eine Nachfrage, warum sie nicht mehr wollte, dass der Onkel in ihrem Zimmer schlief. Sie hingegen fand nicht den Mut sich ihren Eltern anzuvertrauen. Zu furchtbar was das, was da geschah. Darüber hinaus dachte sie, es würde ihr sowieso niemand glauben. Dann würde es nur Ärger geben, den sie nicht wollte. Der Monster-Onkel war weiterhin in der Familie und schlief auch weiterhin im Zimmer der jüngsten Tochter. 

Die hebephilen Übergriffe hörten irgendwann auf.

 

Missbrauchs-Opfer finden Wege, um zu überleben

Die gesamte Familie lebte weiterhin, im vertrauensvollem Umgang mit dem Onkel. Ohne jedes schlechtes Gewissen, ohne jede Skrupel, pflegte dieses Monster weiterhin sein aufgebautes Image. Die Kinder wurden erwachsen, beendeten die Schule und begannen ihre eigenen Wege zu gehen. Alle pflegten weiterhin den guten Kontakt zum hebephilen Onkel. Selbst die missbrauchte (jüngste) Tochter pflegte den Kontakt. Das Monster wurde sogar Patenonkel ihres estern Kindes (Mädchen) und es gab Überlegungen in den Westen (zu ihm) zu ziehen. Trotz der regelmäßigen und engen Kontakte zwischen der Tochter/Familie und dem Monster-Onkel, war die Sicherheit ihrer Kinder an erster Stelle. Sie achtete permanent darauf, dass der Monster-Onkel keine Gelegenheit hatte, für seine hebephilen Übergriffe, auf ihre 2 Mädels.

 

Nichts, gar nichts ließ auf den Kindesmissbrauch schließen. Opfer finden Wege um zu überleben!

Nicht jedes Verhalten und jede Handlungen der missbrauchten Tochter ist nachvollziehbar, für unbedarfte Menschen. Das müssen sie auch nicht, denn sie sind nicht missbraucht worden. Unsere jüngste Tochter ist psychisch stark.  Sie schaffte es, das hebephile Verhalten des Onkels, von sich abzuspalten, zu dissoziieren. Das ist ein Schutzmechanismus der Seele, der Opfer rettet und weiteres normales Verhalten zulässt. So ist es zu erklären, dass die jüngste Tochter weitere Jahre sein hebephiles Tun aushalten, das Geschehen als Geheimnis bewahren und bis heute ohne Psychotherapie damit leben konnte.

 

Es vergingen über 15 Jahre und das hebephile Verhalten des Onkels blieb ein Geheimnis, bis eine Tochter der jüngsten und missbrauchten Tochter, in die frühe Pubertät kamen.  Eine Ferienaktion dieser Enkeltochter, sollte die Bombe platzen lassen.

  

Die sexuelle Missbrauchs-Erfahrung wird ausgesprochen

Eine für alle harmlose Ferienreise brachte die Familien-Idylle ins wanken. Unsere älteste Enkeltochter war das erste Mal allein auf Ferienreise bei unserem Sohn. Dort traf sie auf ihren hebephilen Onkel und fuhr, mit ihm gemeinsam, für einen Tag/Nacht zur Oma. Ahnungslos erzählte dies der Bruder seiner Schwester (unserer jüngsten Tochter). Diese reagierte sofort und überaus heftig. Sie setzte sich umgehend ins Auto und holte die Tochter von der Oma ab.

Eine Mutter reagiert nicht ohne Grund so heftig und vor allem angstvoll. Versetzt nicht die eigene Teenager-Tochter in Angst und Schrecken, nur weil diese allein mit dem geliebten Onkel, unterwegs ist. Mit der Übernachtung bei der Oma, hätte nun der hebephile Onkel die Gelegenheit gehabt! Nun bestand die Möglichkeit eines hebephiles Übergriffes des Monsters auf ihr Kind! Das aber wusste, bis dato, aber nur die jüngste Tochter (Mutter) und sie wollte dies natürlich verhindern. Deshalb ihre hysterische und verständliche Reaktion.

 

Die heftige Reaktion unserer jüngsten Tochter, ihre Tochter (12) sofort abzuholen, konnte sich niemand erklären und sie wurde als unverhältnismäßig eingestuft. Nun konnte unsere jüngste Tochter ihre hebephilen Missbrauchserfahrungen nicht mehr bewahren. Es erfuhren Mutter und Bruder (später auch ihre Schwester) von den hebephilen Übergriffen. So rechtfertigte sie ihr Verhalten und ihre Angst. Sie offenbarte sich auch, in den Gedanken, alle Kinder (Enkelkinder) vor diesem Monster zu bewahren.  

 

Wie schwer musste diese Offenbarung gewesen sein. Furchtbar. Doch nun geschah genau das, was die jüngste Tochter, schon als Kind befürchtet hatte. Es glaubten ihr, weder die eigene Mutter noch ihre Geschwister. Der liebe Onkel, das Monster, wies alle Vorwürfe zurück. Nein, ein pädophiler Onkel, das konnte nicht sein. Alle verließen sich auf die eigenen Erfahrungen, auf die eigenen Sichtweisen und natürlich auf ihre "Bewertung" der Schwester. Was für ein grausamer Vertrauensbruch, den die jüngste Tochter, bis heute in sich trägt.

 

Papa, die glauben mir alle nicht!

Ein Anruf, völlig aufgelöst und unter Tränen, beim Vater. So erfuhren wir damals von den Ereignissen und dem Missbrauch in der Kindheit, der jüngsten Tochter meines Mannes. Sie war völlig fertig und fassungslos. "Niemand hat mir geglaubt Papa, das kann doch nicht sein". Mein Mann war tief getroffen und konnte nicht glauben, was er da gerade hörte. Zu unglaublich war der Bericht seiner Tochter. Auch wenn sich seine Tochter so einige Dinge geleistet hatte, ja auch manches mal gelogen hatte, dass was sie gerade erzählte konnte keine Lüge sein! Das konnte seine Jüngste nicht erfunden haben, dafür war die Angstreaktion zu heftig. Für mich war klar, so eine hysterische Angstreaktion, das eigene Kind zu verschrecken, kommt nicht von ungefähr. Es musste, ja es ist, etwas schreckliches passiert! Mein Mann war tief betroffen und enttäuscht, dass Mutter und Geschwister der jüngsten Tochter nicht glaubten. Doch genau das, war die unglaubliche harte Realität.

 

Wer weiß ob sie es nicht selbst provoziert hat!

Der Familienfrieden stand an erster Stelle. Es passierte nichts weiter. Die jüngste Tochter brach nun den Kontakt zum Monster-Onkel völlig ab. Sie akzeptierte die Entscheidungen ihrer Geschwister und der Mutter, die weiterhin den engen und vertrauensvollen Kontakt zum Monster pflegten. 

Mein Mann und ich konnten diese Entscheidungen auch nur akzeptieren und respektieren. Die Kinder waren alle schon lange erwachsen. Natürlich haben wir versucht das Thema anzusprechen. Doch wir wurden von beiden Kindern nachdrücklich abgebügelt, mit den Worten: "ich verlasse mich auf meine eigenen Erfahrungen mit ihm, was ich selbst erlebt habe und das war durchweg positiv...", Wer weiß was sie selbst getan hat", "ob es nicht selbst gewollt war", "vielleicht dachte sie er liebt sie". Dieser liebe und vertrauensvolle Onkel ein Pädophiler/Hebephiler? Nein, das konnte nicht sein. Fertig.

Das Monster konnte weiterhin, ungehindert und gern gesehen, in den Familie agieren. Selbst ich stand ihm noch mehrfach gegenüber. Dieses Monster hatte kein schlechtes Gewissen! Er agierte völlig unbeschwert und vermied auch keinen Augenkontakt. Er baute weiterhin und wiederholt, an seiner vertrauensvollen - nicht sexuelle Beziehung zu den Enkelkindern. Nein, ein Gewissen hat dieses Monster nicht. 

 

Das Thema wurde totgeschwiegen.

Es fiel kein Wort mehr dazu, in all den nun vergangenen ca. 6 Jahren. Der Familienfrieden stand an erster Stelle, auch für unser jüngste Tochter. Sie hatte versucht, alle Kinder in der Familie, zu schützen. Sie konnte nicht ändern, dass ihre warnenden Worte in den Wind geschlagen wurden. Für eine Anzeige ihrerseits, war es zu spät. Der Missbrauch war verjährt.  Die Jüngste schaffte es wieder sich abzugrenzen. Es ist ihrer unglaublich starken Psyche zu verdanken, dass sie daran nicht zerbrochen ist. Sie hat ihren Weg gefunden, damit zu leben. Auch damit zu leben, dass die Familie ohne jeglich Scheu, weiterhin mit dem Täter vertrauensvoll verbunden war. Darüber hinaus wahrte sie den Schein, einer heilen Familie und schwieg, wie alle anderen auch. Doch diese Familie war nicht heil. Es fehlte ihr an gegenseitigem Vertrauen. Es wurde einem Pädophilen mehr geglaubt, als dem eigenem Kind, als der Schwester.

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Meinem Mann und mir war sehr bewusst, dass die Gefahr sehr hoch war, dass sich das Monster noch einmal an einem (Enkel)Kind in der Familie vergreifen könnte. Doch wir akzeptierten die Entscheidungen aller drei Kinder. Sich dagegen auszusprechen hätte nichts gebracht. Es hätte nichts verhindert. Heute weiß ich, dass jede Warnung von mir, völlig in den Wind gesprochen war, da ich nur die Frau des Vaters war, nicht eine anerkanntes Familienmitglied.

Ich vertraute darauf, dass die Eltern sorgsam genug waren, ihre Kinder zu schützen. Hoffte, dass nicht jede Warnung der jüngsten Tochter ungehört war. Hoffte, dass keines unserer Enkelkinder in das Beuteschema des hebephilen Monsters passte. Er keine Gelegenheiten für seine hebephilen Übergriffe erhalten würde.

 

Schweigen legte sich über das Thema und die Familie. Ein Familie die, wie sich später offenbarte, nie gelernt hatte miteinander Probleme zu lösen, in dem man miteinander spricht. 

 

Alles vergeblich!

Das hebephile Monster hat eine Enkeltochter missbraucht! 


Hilfetelefon Sexueller Missbrauch: 0800-22 55 530 (kostenfrei & anonym)

Kinder- und Jugend- NOT-TELEFON: 116 111 ("Nummer gegen Kummer") oder

Kummertelefon des Kinderschutzbundes: 0800 1110333 von Mo-Sa 14 bis 20 Uhr


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