Klaras Lebenswiege - meine Kindheit

Im März 1961 wurde ich geboren. Natürlich kann ich mich daran nicht erinnern. Das wäre ja ein Wunder. Ich habe nicht wirklich viele Erinnerungen an meine Kindheit. Manche sind da und manche tauchen irgendwann auf.

 

Es ist wie immer. Es gibt gute und schlechte Zeiten oder positive Erinnerungen und andere (wie ich sie nenne) Erfahrungen. Ich habe sehr schmerzhaft begriffen, dass mein Lebensweg, meine Entscheidungen oder Handlungsweisen, schon in der Kindheit geprägt wurden.  Mit dem Übergriff der Depression auf mich, wurde alles auf den Kopf gestellt, an die Oberfläche geschwemmt, durcheinander gewirbelt und vermengt, mit allem was ich auf meinen Lebenswege erlebt hatte.

 

Gerade wieder in einer schwierigen Zeit (unabwendbar, aber überlebbar) bin ich nun meinem Impuls gefolgt, meine Lebenswege aufzuschreiben und mit den guten Erinnerungen zu beginnen. Sie zaubern mir ein Lächeln und bringen etwas Licht in die dunklen Stunden.

Die anderen (negativen) Erinnerungen werden folgen. Manche von ihnen sehe ich bis heute in einem Farbfilm. Doch der Zusammenhang, dass ich in so manchen und gerade in kritischen Situationen, genau deshalb so reagiere wie ich reagiere, wurde mir erst in meiner Traumatherapie sehr deutlich. ,

 

Ich hatte keine schlechte Kindheit

Ich hatte keine schlechte Kindheit. Ich blicke oder blicke nicht mehr mit Hass zurück. Nein ich blickte nie mit Hass zurück, Hass ist ein zu großes Wort dafür. Nein, ich wollte nie wieder "nach Hause". Meine Eltern haben Fehler gemacht, aber sie haben ihr Bestes gegeben. Sie waren, wie ich selbst heute, in ihren Erfahrungen und Möglichkeiten, gefangen. Sie waren die Nachkriegsgeneration. Eine Generation, in der viele, so auch sie, niemals gesprochen haben. Sie haben totgeschwiegen, wie sie aufgewachsen sind und was sie erlebt haben. Dieser Blog soll und wird sie nicht verurteilen. Das haben sie nicht verdient und dazu habe ich kein Recht. Ich schreibe wie ich es erlebt und gefühlt habe, weil ich so bin wie ich bin, weil ich psychisch krank bin. Weil es für mich eine Stück Verarbeitung ist, um zu akzeptieren - mich selbst zu akzeptieren und zu verändern. 


Klaras Lebenswelten-Kindheitserinnerungen-Weihnachtszeit und der Traum von einer Puppe.

Ich wünschte mir einen Puppen-Jungen

Ich war ungefähr 10 Jahre alt, da wurden die erste Puppen mit Geschlechtsteil in der DDR verkauft, so wie diese auf dem Foto. 

Die Adventszeit war eine schönste Zeit. Es wurde abends früh dunkel und die Geschäfte waren toll dekoriert. Ich schlenderte so gern in dieser Zeit, des warmen Lichtes überall, in unserer Einkaufsstraße, an den Schaufenstern entlang. Es war so herrlich, was dort zu sehen war. So wundervolle Weihnachtsdeko, im Kerzenschein.

Ungefähr in der Mitte der Einkaufsstraße, befand sich ein kleiner Spielzeug-Laden. Zwei Schaufenster mit Spielwaren. Auf der rechten Seite, konnte ich ich in das Land der Puppen und Teddys eintauchen. 

Dort entdeckte ich dann meine Traum-Puppen. Zwei Puppen, identisch im Aussehen, aber mit Geschlechtsteil. Ein Junge und ein Mädchen - Zwillinge. Ganz vorn, in der Auslage, lagen sie. Ja, ich hätte diese Beiden gern gehabt.

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Klaras Lebenswelten - Kindheitserinnerungen - Meine Tante Anna-Mokka-Milch-Eisbar und Altersheim

In der Mokka - MIlch - Eisbar

Ich mag 10 -12 Jahre gewesen sein. In dieser Zeit, besuchte ich regelmäßig meine Tante Anna. Eine kleine alte Frau, die im katholischen Pflegeheim oben auf dem Berg lebte und regelmäßig in die Mokka-Milch-Eisbar ging.

"Geh du hin, die einzige die sie will und auf die sie hört, bist du", sagte meine Mutter. Also übernahm ich diese Aufgabe.

Das Altersheim, war am anderen Ende der Stadt. Ein klobiger Bau mit schwerer Eingangstür. Wenn ich sie öffnete strömte mir der strenge Weihrauchgeruch entgegen und hüllte mich ein. Ich freute mich, wenn Tante Anna gute Tage hatte, dann lächelte sie und erzählte alte Geschichten.

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Klaras Lebenswelten-Kindheitserinnerungen -Was eine Schaumwaffel mit der Altstoffsamamlung verbindet?

Schaumwaffel & Altstoffsammlung

Gestern bei Penny. Ein Palette mit Eimern, in denen Schaumwaffeln sind, bringt mir eine Erinnerung zurück. Ich sehe mich sofort in unserem Konsum, an der Theke und eine Schaumwaffel kaufen, für 0,10 Pfennig. Herrlich.

Ja, wenn ich einkaufen war, Freitags erschummelte ich mir, hier und da eine Waffel oder einen Mohrenkopf. Aber wenn ich selbst Geld hatte, war es leckerer. Ich brauchte ja keine Angst zu haben, erwischt zu werden.

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Klaras Lebenswelten-Kindheitserinnerungen - Einkaufen für mich eine Lieblings-Alltagsaufgabe. Eine Erinnerung die Lächeln zaubert.

Einkaufen! Pflicht & Lieblings - Alltagsaufgabe

Wir wohnten unweit, von Milchladen, Konsum ("Tante Emma Laden") und Bäcker. Wir hatten kein Auto, also musste alles zu Fuß nach Hause gebracht werden. Freitags, der Wocheneinkauf für eine 6-köpfige Familie. Es war meine Aufgabe alle Einkäufe zu erledigen, so lange ich zurück denken kann, bis ich auswärts meine Ausbildung machte.

 Ich musste die Straße vor dem Haus überqueren, einen kleinen Weg zwischen den Häusern hindurch und eine paar Schritte weiter war der Milchladen. Drei Häuser weiter war der Konsum und noch ein paar Häuser weiter war dann der Bäcker/Bäckerei. Für den Weg, ohne volle Taschen, brauchte ich ca. 10 Minuten bis zum Bäcker. Einmal in der Woche, Freitags, dauerte der Rückweg oft länger, da meine 4-5 Beutel/Netze voll waren, ich diese zwischendurch absetzen musste und auch noch meine Süßigkeiten verschlingen musste. Aber dazu später mehr. 

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