Klaras Lebenswege-Wohin - 15 Jahre miteinander durch das Leben - Wir sind auf dem Weg - Kirchliche Trauung

Wir sind auf dem Weg

Unsere Lebenswege trafen sich vor 15 Jahren.

Aus unseren gescheiterten Ehen, auf der Suche nach dem Glück.

In der Sehnsucht einen Menschen zu finden, der Herz und Seele achtet.

Im Glauben an Gemeinsamkeit und Miteinander.

In der Hoffnung, Halt zu finden ohne Selbstaufgabe.

Im Vertrauen auf die Liebe, die wahre Liebe.

Im Wunsch das Leben miteinander zu teilen.

In guten wie in schlechten Zeiten.

Das erste Kennenlernen, die erste Berührung in Dresden.

Auf der Augustusbrücke, mit Blick auf die Brühlschen Terrassen,

läuten die Kirchenglocken, laut und eindringlich.

Erste gemeinsame Stunden, in den Straßen der Altstadt.

Erste Gespräche, die Mut machen.

Mut und Neugier auf mehr, mehr Beisammensein.

 

Es wuchs ein Band der Liebe in uns.

Seite an Seite wollten wir gehen, über Stock und Stein.

Zusammenkommen war einfach.

Zusammen gehen war eine Herausforderung.

Kinder, deine und meine in ihren Eigenheiten und Sichtweisen.

Konflikte, neue Wege, neuer Anfang brauchten Zeit und Miteinander..

Existenzangst jagte uns und brauchte sehr viel Kraft.

Kraft, auszuhalten, hinzunehmen ohne die Chance der Veränderung.

Ich ging in die Kirche, wenn mir das Leben zu viel wurde,

wenn ich Hoffnung brauchte und nicht mehr wusste wohin.

 

Im August 2010 besiegelten wir unseren Bund, im Standesamt.

Im Vertrauen auf unsere Liebe, auf das starkes Band das uns verband.

Trotz meiner Zweifel. Nicht an unserer Liebe. 

Zweifel ob wir die Kraft hatten in den Herausforderungen des Lebens stand zu halten.

Schon damals wünschte ich mir kirchlichen Segen.

In der Kirche, beträufelte ich unsere Ringe mit Weihwasser.

 

Dein Burnout hat uns fast auseinander getrieben. 

Die Liebe zu dir, hielt in mir die Hoffnung auf bessere Tage.

Als du gesund warst, war meine Kraft am Ende.

Ich wurde psychisch krank.

Meine Seele gab all meine traumatischen Erlebnisse frei.

Depression und Posttraumatische Belastungsstörung begleiteten nun meinen Weg.

Unseren Weg. Unseren gemeinsamen Weg.

Du bist an meiner Seite, fest und unerschütterlich.

"Du bist etwas ganz Besonderes", sagst du zu mir.

 

Immer wieder saß ich in der Kirche.

Das Leben war zu schwer für mich, ich brauchte Hoffnung und Zuversicht.

Ich sprach mit meinem Engel, meiner Tochter, oben Himmel.

Nur in der Kirche war mir das möglich.

Nur in der Kirche konnte ich weinen, meine Seele öffnen.

 

Als ich nach der Traumaverarbeitung, allein in der Kirche saß.

Ich wollte gerade gehen, da begann ganz leise ein Gesang. Engelsgleich.

Mit Körper und Seele nahm ich diesen Gesang in mir auf.

Er gab mir Kraft und Zuversicht.

Gott hat mir ein Zeichen gesandt, deutlich und mit heller Stimme.

 

 

Die Jahre ginge dahin.

Neue Stadt, neue Wohnung und Jahre der Therapie.

Jetzt füllte dich deine Arbeit aus, machte dir Spaß.

Meine Krankheit ließ mich zur Rentnerin werden.

Raus aus Mobbing und Bossing, raus aus dem Arbeitsalltag.

Du gabst mir immer Kraft und Mut, meinen langen Therapieweg zu gehen.

Auch wenn die Krankheit mir viel nimmt, hat sie unser Band gestärkt.

Unsere Beziehung im Miteinander hat an innerer Stärke und Verständnis füreinander gewonnen.

Unser Band der Liebe ist unbeschreiblich, tief und innig.

Du bist der Mensch, an meiner Seite, der Glück wahr werden lässt.

 

Es gab gute und schwere Tage.

Menschen gingen von uns, gingen voraus.

5 Kinder, 3 deine und 2 meine stehen fest im eigenen Leben.

In der Familie wurden Enkel geboren, 6 an der Zahl.

Hiobsbotschaften ließen uns wanken, nicht aber verzweifeln.

Doch wir schafften es gemeinsam und unerschütterlich.

 

Deine Krebsdiagnose im vergangenem Jahr, stellte all unser Leben in Frage.

Wieder saß ich in der Kirche. 

Ich wollte für dich beten. Für uns beten. 

In all meiner Angst und Verzweiflung zündete ich eine Kerze an.

Als ich in ein Buch, für Fürbitten, meine Bitte einschrieb, begann die Orgel zu spielen.

Gott sendete mir ein Zeichen, deutlich und klar.

 

Eine Kreuz-Scheibe, ein Teil eines alten Klosterbalkens, hängt seit her in unserem Heim.

Wir haben diese Zeit gemeistert und überstanden.

An dem Tag als deine Diagnose: geheilt kam, konnten wir unser Glück nicht fassen.

Es war uns klar, wir wollten unseren Ehe-Bund neu besiegeln.

Kirchlich besiegeln, kirchlich segnen. 

Unsere Ehe, unser gemeinsames Leben, unsere Liebe ist etwas ganz besonderes.

Gott hat uns beide beschützt. Er hat mein Gebet erhört.

 

Wir sind auf dem Weg.

Es gibt eine Kirche, die alles vereint, was wir lieben.

Eine Kirche am Meer.

Sie ist altehrwürdig und wunderschön, in alter Seemanns-Tradition.

Wunderschöne Votiv-Schiffe zeigen die Dankbarkeit der Seeleute, für den Schutz Gottes.

Hier vereinen sich Meer und Kirche.

Das Meer unser Seelen-Ort mit der Kirche in meinem Glauben.

Hier ist der richtige Ort für uns Beide, den kirchlichen Segen für unsere Liebe zu erhalten.

Wir wollten den kirchlichen Segen, in unserem 10. Hochzeitsjahr.

Klar war uns, es konnte nur ein Datum geben.

Den Tag, der guten Nachricht: geheilt, in tiefer Dankbarkeit für dieses Glück.

 

Ich bin auf dem Weg. 

Wir sind auf dem Weg.

Unser Wunsch, unser Traum wird wahr.

Wir erhalten den kirchlichen Segen für unsere Ehe.

 

"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;

aber die Liebe ist die größte unter ihnen".

1. Korinther 13,13